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... Klangfäden, fein wie Spinnweb, aber fest wie Stahlsaiten - das ist der "zusammenfassende" Eindruck von der dritten CD, die das Duo :nota bene: herausgebracht hat. ":nota bene: Volume drei" beginnt mit "Miniatury für Violine und Klavier" (1959) von Krzysztof Penderecki: Die drei etwa einminütigen Stücke geben quasi "Thema und Grundstimmung" der CD vor: hochkonzentrierte Musik auf "kleinstem Raum", klang- und farbintensiv.
Auch wenn Ludwig Nussbichlers "Traumbildfragmente III" für Violine und Klavier (2003) mit "maestoso, molto ritmico" überschrieben ist, und mit einigen pointierten Klavierakkorden eingeleitet wird, beginnt das Stück innerhalb weniger Takte zu schweben. Alexander Vavtar scheint jeden einzelnen Ton zu modelieren, bevor er ihn erklingen lässt, entfaltet einen Obertonreichtum, der gelegentlich sogar an präpariertes Klavier denken lässt. Aus diesem akribisch vorbereiteten Klangterrain entwickelt Eva Steinschaden bruchlos - sowohl im Klang als auch in der Phrasierung - die Violinstimme heraus. Es ist spannend und erhellend zu hören, wie der Klang von Klavier und Geige verschmelzen, besonders - aber nicht nur - in einigen bewegten, kleingliedrigen Unisonostellen.
Diese geradezu amalgamhafte Klangverschmelzung prägt auch die weiteren "Miniaturen": etwa die "Fünf Haikus" für Violine und Klavier" (2003) von Klemens Vereno, ein Auftragswerk des Duo :nota bene:.
Nicht nur musikalisch-technisch, auch von der Dramaturgie der Werkauswahl her ist diese CD enorm reizvoll. Caesar Bresgens 1956 entstandene - in Form und Klang ganz traditionelle - Rumänische Suite "Für Eleonore", bekommt in diesem Werkkontext und in dieser schnörkellosen, geradlinigen Wiedergabe geradezu einen Sog in Richtung Moderne.
György Kurtágs "Tre pezzi für Violine und Klavier" (aus 1979) sind - wie ohnehin jeder Kurtág - auf den aphoristischen Punkt gebrachte Romane oder Seelenbilder. "Sehr leise, äußerst langsam" entführt :nota bene: mit dem dritten Stück etwa auf einen gerade mal zweiminütigen Spaziergang durch die Unendlichkeit. Mit "Subito" (1992) von Witold Lutoslawski kommt "plötzlich" wieder Leben und Bewegung ins Spiel. - 45,58 Minuten "Kopfmusik" zum Wegträumen...
(DrehPunktKultur - Salzburgs Kulturzeitung im Internet/Österreich, November 2004)

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